Vorsicht: Hartpolymere auf Terrazzo
In den 1950er und 1960er Jahren war es eine gängige Methode, den geschliffenen Boden mit verdünnter Säure zu reinigen und dann mit einem Wachsfluat einzulassen. Die eigene Herstellung des Wachsfluats durch die Terrazzoverarbeiter war gesundheitsgefährdend, wenn Wachskerzen kalt in giftigem Trichlorethylen aufgelöst wurden. Oft helfen Produkte aus der Holzpflege auf Lösemittelbasis zur Ausführung einer Grundreinigung und Nachbearbeitung. Aber auch in diesen Fällen ist es notwendig, mit dem Auftraggeber die Risiken (Glätte, Lösemittel, Flecken) zu besprechen und schriftlich festzuhalten.
Nachdem der Terrazzo im Nachkriegsdeutschland als minderwertiger Boden galt, hat er in den letzten Jahren mehr und mehr Zuspruch erfahren, auch wegen modernerer Unterkonstruktionen, durch die keine Feuchtigkeit nach „unten“ abgeleitet werden kann. Auch die Oberflächen haben sich geändert. Von der ursprünglich matten Ausführung geht der Trend zum Hochglanz. Zur „modernen“ Einpflege in Privatbereichen gibt es mehrere Ansätze, je nach Unterbau. Generell soll der Terrazzo vor einer Weiterbehandlung vollkommen ausgetrocknet sein, um Sekundärschäden und zu vermeiden. Außerdem kann eine zu frühe Einpflege die Hydratation und Karbonatisierung der Oberfläche stark verändern, was zu erhöhtem Abrieb oder fleckiger „Tigerfelloptik“ führen kann. In Gewerbeobjekten kann es durch Einpflegemaßnahmen zu einer drastischen Verschlechterung der eingestellten Rutschsicherheit kommen, weshalb diese vorher mit dem Auftraggeber und den zuständigen Behörden abgeklärt werden sollten.